Freitag, 3. Juli 2015

Apokamückse - oder - Panzerbandmassaka

Nachdem ich dann nachts von den vom Strand Mücken verjagt wurde ( ein Rollentausch der nicht nach meinem Geschmack ist), wollte ich dann wenigstens am nächsten Tag mal in die Rolle eines durchschnittlichen Cote d'Azur Urlaubers schlüpfen und mir ein Bild davon machen,  was so eine Menge Sand dazu beitragen kann, das Wohlbefinden zu steigern. Und tatsächlich scheint die Kombination Sand - Wasser gar nicht so viel Sinn zu machen. Sobald man das Wasser verlässt gleicht man sehr schnell einem Schnitzel, dass von einem ziemlich dilettantischen Koch paniert wurde und bröselt alles voll. Aber wenigstens war es weich und ich konnte mal ein Nickerchen halten.
 Der Strand in Saint-Port-Louis-de-Rhone hat dabei vor allem dadurch überzeugt, dass auf ca. 3km Strand vielleicht 30 Leute waren. Und ich wette das liegt daran, dass niemand Lust hat Saint-Port-Louis-de-Rhone ins Navi zu tippen.
Der nächste Versuch am Strand zu schlafen sollte anstehen und vorläufige Überprüfungen ergaben, dass es sich beim Meer nicht um ein stehendes Gewässer handelt. Umso beleidigter war ich, als gegen 21 Uhr mit untergehender Sonne erst nur ein paar, nach einigen Minuten aber wahrhaft hunderte von Mücken aus ihren Verstecken kamen. Es hatte Parallelen zu einem Horrorfilm und als ob ich auf dem Grab eines alten französischen Schamanen zu laut geschmatzt hätte, wurde ich jetzt mal eben aufgefressen. Beim doch recht hektischen zusammen packen habe ich dann mal als Schutzmaßnahme meine Motorrad Kombi angezogen, aber die Biester stürzen sich wirklich auf alles was sie kriegen können und jetzt haben meinen Hände und Füße ein leicht lepröses Aussehen.

Am nächsten Tag sollte es dann etwas gen Osten gehen. In einer Kurve in irgendeiner französischen Kleinstadt hat es mich dann auf einmal hin gepackt. Ich habe nicht die geringste Ahnung warum, ich war weder schnell, noch habe ich in der Kurve gebremst und es war auch kein Sand oder Öl auf der Straße. Es war wie mit den Karnickeln die vor 5 Minuten noch lustig Pusteblumen gekaut haben und auf einmal tot umfallen. Ein netter Franzose half dann kurz beim Aufheben der Maschine aber die Front Verkleidung hatte beschlossen eine Solo Karriere zu starten. Für mich die optimale Gelegenheit meine jahrelange Übung im Umgang mit Panzerband zur Geltung zu bringen. Und tatsächlich ist der vordere Teil des Motorrads jetzt kugelsicher, hält Tornados bis Windstärke 10 stand und kann zur Not bei einem Atomarschlag als Erstunterkunft dienen.

Einer spontanen Eingebung folgend schaute ich dann mal auf die Karte und durfte feststellen dass es ein paar gestreichelt Linien gar nicht weit entfernt vom mir in Richtung Mitte Mittelmeer führten. So ein bisschen Fähre fahren erschien mir eigentlich ganz erstrebenswert und so habe ich mir mal ein Ticket von Toulon bei Marseille nach Korsika gekauft. Das Transportmittel hieß Mega Smeralda uns der Name war Programm. Auf 11 Decks gab es mindestens (und ich übertreibe nicht) 6 Restaurants, ein Kino, einen Nachtclub, eine Sauna und ein Schwimmbad. Letzteres war im untersten Deck und somit wohl unter der Wasseroberfläche. Ein schwimmendes Stück Wasser in einem Meer aus Wasser,  also eine klassische Wasserception.

Auf Korsika selbst soll es dann mit der Besteigung des Mont Rotondo weitergehen und schauen was die Insel noch so kann.

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