Samstag, 8. August 2015

11 Packungen Haferflocken statt einem Platz nach Bozen - oder - die Zucchinisuppe des Herren ist unergründlich

Lange gab's nichts zu hören, doch ich wurde nicht von kampflustigen Ziegen in einer Felsspalte versenkt (auch wenn das tatsächlich gar nicht so weit von der Realität entfernt war, wie man später sehen wird). In Wirklichkeit hat einfach das Handyakku die erste Etappe wenig gut weggeatmet und mich im Stich gelassen, sodass ich erst jetzt nach Ende der Tour ein wenig über die Ereignisse schwafeln kann und ein paar Einträgen nachreichen kann.
Start der ca. zweiwöchigen Kletterei und Wanderei war Bozen, genauer gesagt der Stadtteil Andrian. Hin ging's mit der Bahn und unglücklicherweise müssen wir wohl den Welttag der Sitzplatzreservierung für unsere Reise erwischt haben. Mein pfennigfuchserischer Reisekumpane hatte mich im Vorfeld davon überzeugt, dass eine Reservierung die reinste Geldverschwendung sei und die 4,50€ wesentlich besser in 11 Packungen Haferflocken angelegt seien. Als wir dann später mit einer größeren Anzahl anderer Menschen zwischen den Abteilen hockten, sollte ich ihn dafür dahin wünschen wo der Hafer wächst.
Angekommen am Beginn der Route war die erste Station ein Berg namens Gantkofel, bei dem die Ähnlichkeit zu dem Wort "Kartoffel" immer wieder zu Belustigung führte, die auch dringend notwendig war. Mit etwas mehr als 30kg Gepäck (das entspricht 10 ausgewachsenen Goliathfröschen) pro Mann hatten wir nämlich fast schon etwas zu effizient jeglicher Unterforderung auf den ersten Etappen vorgebeugt. Die Kombination mit ca. 2000 Höhenmetern (!!!) am ersten Tag sorgte dann auch dafür, dass ich am Abend fertiger war als die Durchschnittliche in den Einzelhandel gebrachte Tiefkühlpizza. Belohnt wurde die Anstrengung mit einem wunderbarem Blick vom Gipfel... ins Innere der Wolken. Und auch wirklich nur dorthin. Es sollte noch ein paar Tage dauern, bis uns auch mal ein Blick ins Tal vergönnt sein sollte.

Der Tag darauf brachte dann den ersten von insgesamt 3 Klettersteigen mit sich. Die Sicherung mit einem Klettersteigset soll zwar theoretisch im Falle eines Sturzes mal sicherstellen mal nicht mehr kaputt geht als unbedingt nötig, jedoch ist mein Vertrauen in diese Sicherungsmethode in etwa so groß wie das in Versicherungsvertreter oder Kommunalpolitiker. Wenn man senkrecht eine Wand hoch, klettert hakt man sich an einem ebenfalls senkrecht verlaufenden Seil mit einem Karabiner ein, dass ca. alle 4m in der Wand verankert ist.Wenn man also kurz vor einer Verankerung stürzt, rauscht man erst mal 4m nach unten, bevor der Karabiner über der nächsten Befestigung der Wand hält. Aber das wenigstens schön senkrecht, genau am Seil entlang. Aber es sieht einfach unfassbar wichtig aus, wenn man mit Kletterzeug durch die Berge rennt, also waren die 1,5kg hervorragend investiert.


Am Abend hatten wir dann das Glück, dass uns ein netter Gastwirt auf einer Wiese hinter seinem Haus schlafen ließ. Nebenan hatte eine Kirchenfreizeit ihre Zelte aufgeschlagen und kaum, dass wir unser Zeug abgelegt hatten, kam eine Abordnung unserer Nachbarn und lud uns zum Abendessen ein. Somit durften wir inmitten von ca.40 Kindern unsere bis dato nur mit Reis und Thunfisch befeuerten Körper mit Zucchinisuppe und Saltimbocca aus der Kirchenküche verwöhnen. Die Leute von dem Camp waren wirklich extrem gastfreundlich und die Köchin hatte definitiv ihre Freude an unserer vorsorglich kamelartig ambitionierten Nahrungsaufnahme.

Freitag, 24. Juli 2015

Nächster Halt: Die Dolomiten - oder - Gute Zeiten, Schlechte Zeiten

Nachdem ich jetzt ein paar Tage mal meine Reis-Thunfisch-Diät absetzen konnte und nachts das nächste Wildschwein stets mehrere hundert Rüssellängen entfernt war, geht es jetzt auf zur nächsten Etappe in die Dolomiten.
Davor ist noch Zeit für einen kleinen Rückblick mit den Dingen, die das nächste Mal wieder so passieren dürfen und jenen, die mich an meinem guten Karma zweifeln lassen.

Top:

ADAC
Wie ein Flutsch-Finger-Eis bei einer Hitzewelle oder das letzte unverhofft unter einem alten Salatblatt im Kühlschrank entdeckte Weizenbier: Wenn die Exkremente grade stark am Sublimieren sind, dann sind die Jungs vom ADAC wirklich Gold, Palladium und sämtliche andere Edelmetalle wert. Sei es mal eben die Bremszylinder festziehen oder eine neue Batterie besorgen, wenn man der Sorte Motorrädern reist, wie ich es zu tun pflege, kann es immer mal passieren, dass man mal auf Hilfe angewiesen ist. Und dann gibt es wenig Beruhigenderes als die mit Bauch und Werkzeugen gefüllten, kreischgelben Latzhosen der Pannenhelfer. Wirklich teuer ist die Sache im Jahr auch nicht, also kann ich nur jeden empfehlem,e ADACplus Mitgliedschaft zu beantragen.  Ernsthaft jetzt, jemand muss den Laden finanzieren. Ich bin wohl eher ein Verlustgeschäft.

Fähren
Wenn auf N24 wieder eine mit Animationen  aus den frühen 80er Jahren versehene und von einem gelangweilten Nerd moderierte Dokumentation über Zeitreisen läuft kann ich nur müde grinsen. Die Dinger gibt's schon längst und sie servieren sogar Kaffee!
Es gibt echt keine entspanntere Art zu reisen als auf einer Fähre. Es ist ein bisschen wie bei IKEA: man gibt sein lautes, nimmersattes Mitbringsel am Eingang ab (in diesem Fall das Motorrad).Und dann kann man eine Reise mit allen Annehmlichkeiten genießen, während man sich ganz unbemerkt seinem Zielort nähert. Die Dinger sind besser ausgestattet, als eine durchschnittliche Plattenbau-Siedlung und es gibt vom Restaurant bis zu Sauna und Kino alles. Sogar die Preise sind recht human, wenn man bedenkt, dass ich im Bauch der Fähre noch 200kg Altmetall deponiert habe.

Eine Welt voller Schlafplätze
Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn der Reise etwas Sorgen hatte, ob das funktioniert, einen Monat lang abends einen Platz zu finden, an dem man sich selbst und ein Motorrad über Nacht so lagern kann, dass am nächsten Tag beides noch funktionstüchtig ist. Diese Sorge erwies sich aber als vollkommen unbegründet, denn tatsächlich findet man einfach überall ohne viel Stress Schlafplätze. Mit Google Maps lässt sich recht gut einschätzen ob ein Gebiet bewohnt ist und ob es sich bei einer Straße eher um eine Autobahn handelt oder Bauer Kalles Trampelpfad zum Kuhstall. Mit diesen Informationen kann man sich dann ein Plätzen aussuchen, dass vielversprechend aussieht und wenn man nicht grade auf Landmienen achten muss, dann findet sich immer irgendein Waldweg auf dem man sich und sein Motorrad über Nacht deponieren kann. Selten ist da genug Platz um ein Zelt aufzubauen, aber da ich auch keins dabei hatte, war das ja quasi nur bedarfsgerecht.
Auch hatte ich erwartet, dass die Begeisterung der Menschen sich im Rahmen hält, wenn sie da eine schratige Gestalt sehen, die nach einer Übernachtung ihre Sachen zusammen packt, Aber tatsächlich fanden die Meisten, mit denen ich gesprochen habe meine Art der Reise sehr unterhaltsam.

Flip-Flops:

Viecher
Ich bin mir sicher, Mücken erfüllen irgendeine wichtige Aufgabe in unserem Ökosystem und ihre vollkommene Ausrottung würde dazu führen, dass irgendwas Doofes passiert und  Pferde farbenblind werden oder Schafe Haarausfall kriegen oder so. Nichtsdestotrotz würde ich gerne jeder einzelnen Mücke auf diesem Planeten einen Knoten in ihren Saugrüssel machen. Ich weiß, dass man sich die Natur mit den Tieren darin teilen muss, aber so ein Angriff von Hunderten Mücken ist echt eine belastende Angelegenheit. Auch ansonsten finde ich Insekten irgendwie unsympathisch. Sei es die Ameisen-Kolonie, die ihren Betriebsausflug in mein (in einem Topf abgedeckt aufbewahrtes) Frühstück  organisiert oder die ganzen anderen Viecher, die mir durchs Essen oder den Schlafsack spazieren und auf meiner Sonnenbrille kleben.

Hitze
Die digitalen Thermometer in den französischen und italienischen Städten zeigten während der Tour meistens 39° an. Ich halte es dabei nicht für unwahrscheinlich, dass sie einfach keine höheren Zahlen darstellen konnten. Das hieß für mich mit Lederklamotten und auf einem Fahrzeug mit VERBRENNUNGSmotor, dass ich unter meinen Armen wahrscheinlich hätte Brot backen können. Außerorts war es nicht ganz so schlimm, weil der Fahrtwind gekühlt hat. Aber wehe, man hängt in einer italienischen Stadt. Wer noch diese Schiebepuzzle aus einer Kindheit kennt, kann sich in etwa vorstellen, wie der Verkehrsfluss da aussieht. Um in der Analogie zu bleiben wird das Puzzle in Italien von einem 2-jährigen, tendenziell unterentwickelten Kind bedient und es fährt immer genau das Auto in die Lücke, das hinterher die größte Verstopfung anrichtet. Da kann Motorradfahren dann wirklich den Saunagang ersetzen, ohne allerdings den entspannenden Effekt zu erzielen.
Auch das Handy hat unter den Temperaturen echt gelitten. Die Sonneneinstrahlung plus die Hitze durchs arbeiten hat häufig dazu geführt, dass die Kiste einfach mal Siesta gemacht hat. Und natürlich immer in der tiefsten Großstadt wo mir das Navi grade die nächsten 12 Abbiege-Manöver in 3 Minuten ansagen wollte.


Als nächster Programmpunkt steht jetzt der Dolomiten Höhenweg 10 an - ein Fernwanderweg von Bozen zum Gardasee. Über 200 km und 3 Klettersteige versprach man uns ein ganz passables Panorama unterwegs. Diesmal bin ich auch nicht alleine unterwegs, sondern schnappe mir einen Kumpel für dieses Unterfangen. Hoffentlich gibt es hier dann also zeitnah mal ein paar Bilder aus Südtirol.

Samstag, 18. Juli 2015

Das Land der Alphörner und Tankstellentrinker - oder - mit 80 besteigt man keine Berge mehr

Die Rückreise von Kroatien nach Deutschland habe ich dann bewusst etwas weniger ereignisreich gestaltet, in der Hoffnung, dadurchSchäden an Menschen und Ausrüstung minimieren zu können. Tatsächlich haben sich die Verluste nach dieser Entscheidung dann auch in Grenzen gehalten. Was ebenfalls an der Grenze gehalten hat, war mein mittlerweile quasi nur noch aus Panzerband bestehendes Motorrad -  und zwar an der Slowenisch-Kroatischen Grenze. Ich muss zugeben, dass ich kein wirklich gutes Gefühl hatte, als ich mich dem Grenzposten genähert habe. Zwar war mein fahrbarer Untersatz ganz offensichtlich kein Fahrzeug, das man freiwillig stehlen würde, aber irgendwie sind die Grenzbeamten ja auch Beamten und könnten sich daher zumindest potenziell daran stören, dass Klebeband die strukturelle Integrität eines Verkehrsteilnehmers sicherstellt. Dem war dann im Endeffekt aber nicht so und auch wenn ich diesmal nicht in glänzedem Hochdeutsch verabschiedet wurde, so war ich doch froh, mich wieder im Schengen-Raum ohne weitere Kontrollen zu bewegen.
Nachdem Slowenien recht schnell überwunden war, hatte ich das Vergnügen, den Großteil meiner Reise in Österreich zu verbrigen. Bei dieser Gelegenheit konnte ich sehr interessante Einblicke und Milieustudien der österreichischen Unterschicht führen.
Beispielsweise, als ich mir bei der Hitze ein Eis gönnte bei einer bekannten Restaurant Kette, deren Produkte sämtliche so kligen wie die Namen übergewichtiger, schottischer Clanchefs. Scheinbar haben diese Lokalitäten neben der Nahrungsaufnahme auch eine Funktion als soziales Auffangbecken dort. Ich konnte ingsgesamt drei Teenager Gruppen beobachten, die insgesamt mannstark genug gewesen wären, um 4 durchschnittliche Marillen-Felder in Minuten abzuernten, stattdessen aber drei Viertel des Lokals blockierten und österreichischen Hip-Hop aus ihren Handys hörten. All diejenigen, die noch nie in den Genuss österreichischen Hip-Hops gekommen sind, können sich alternativ einen halskranken Streicheltier-Zoo, der durch den Maultrommelkurs der Grazer Volkshochschule getrieben wird vorstellen - schauerlich anzuhören.
Ein ähnliches Phänomen traf ich an insgesamt 3 Tankstellen an. Die scheinen in Österreich häufiger eine angeschlossene Kneipe zu haben, wobei mir nicht schlüssig ist, wie viel Benzin man geschnüffelt haben muss, bis die Kombination Alkohol-Auto Sinn macht. Am Montag war es ganz besonders extrem, als eine Gruppe Männer, die offensichtlich im arbeitsfähigen Alter war scheinbar beschlossen hatte, dass das Wochenende doch reichlich kurz gewesen ist. Dem haben sie auch aktiv entgegen gewirkt und sich mittags um zwölf dann mit Weizenbier in eine wochenendtauglichere Stimmung versetzt.
Aber auch Österreich war irgendwann vorbei und so langsam musste ich mich auf in Richtung Heimat machen, um Teil 2 des Projekts Planlos durch Eurpoa vorzubereiten. Passend zu den vorherigen Tagen, dachte ich mir, dass es doch ganz Sinnbildlich sei, das erste Mal wieder deutschen Boden über die Zugspitze zu betreten. Schließlich geht es von da dann nur noch abwärts.
Gesagt, getan, Donnerstag morgen stand ich in Ehrwald, Österreich am Pfad hoch auf die Zugspitze. Insgesamt waren 1750 Höhenmeter bei der Route über den sogenannten Stopselzieher zu überwinden.

Was sich anhört wie ein die Berufsbezeichnung für einen unterbezahlten Poolboy ist in Wahrheit der Name für die Naturstollen, durch die im Zuge der Route geklettert wird.

 Im Internet wurde die Tour häufig als schwierig und herausfordernd dargestellt, entpuppte sich dann aber als recht gut machbar. Mein Highlight war nicht der Gipfel, sondern ein 79-jähriger Wanderer, den ich ca. 200m vor der Spitze getroffen habe. Er meinte, er wollte schon immer mal auf die Zugspitze und müsse das jetzt endlich mal in Angriff nehmen. Nächste Woche werde er 80 Jahre alt und in dem Alter würde man so ein Quatsch dann nicht mehr machen.
Oben auf dem Gipfel dann das zu erwartende Gedränge, wobei ich nicht erwartet hätte, dass SO VIELE Leute fast 40€ für die Seilbahn rauf und runter bezahlen. Das dann nur um oben festzustellen, dass die Berge auf Deutscher Seite doch alle niedriger sind und auf der anderen Seite noch Österreich kommt...so viel Vertrauen hätte ich zu den Kartographen grade noch gehabt.
Jetzt bin über Stuttgart mal wieder auf dem Heimweg, um einen Zwischenstop zuhause zu machen. Es gilt neues Equipment für eine anstehende Dolomiten Tour zu besorgen und außerdem ein weiteres Projekt zu organisieren: meinen Sportküstenschifferschein - also eine Bootsschein für Segelyachten.

Sonntag, 12. Juli 2015

Rollsplit-Rodeo - oder - ICH BIN KEINE BLUME!

Eigentlich fing alles ja ganz gut an... Ein kleiner Ausflug nach Ungarn sollte meine Osteuropa-Stempelkarte komplettieren, genauer gesagt nach Szombathely. In Ungarn herrschte dann auch schon etwas mehr das Bild vor, das ich vom Osten erwartet hätte. Scheinbar alles so in den Sechzigern erbaut und ein bisschen heruntergekommenen. Interessant war die starke Polizei Präsenz in Grenzenähe -  5 Streifenwagen innerhalb von 5 Minuten mimten da den langen Arm des Gesetzes. Außerdem auffällig, dass es in den kleineren Städten überhaupt keine Reihenhäuser gibt. Vielleicht ist der Ungar ja mit dem Schwaben verwandt und sieht nicht ein,  für seinen Nachbarn mitzuheizen. Tricky sind die Bahnübergänge, von denen es ewig viele gibt. Die Blinken nämlich die ganze Zeit in gelb und erst wenn ein Zug kommt in Rot. Als Neuling habe ich dann vorsichtshalber am ersten, blinkenden Bahnübergang gewartet in der Befürchtung das Blinken könnte einen Zug ankündigen. Die Einwohner müssen mich daraufhin dann für einen Trainspotter oder mein Motorrad für stark magnetisch gehalten haben, jedenfalls habe ich eine nicht unwesentliche Zeit vor diesen Schienen verbracht.
In den größeren Städten auch in Ungarn geht es echt westlich zu. Die gleichen Läden Ketten und ein ähnliches Stadtbild.
Nächste Station sollte Kroatien sein. Auf dem Weg dahin wollte ich grade an einer Schräge auf dem Motorrad sitzend einen eindrucksvollen Holz-Windflügel fotografieren, da springt mir der erste Gang raus und die Kiste fängt zu rollen. Glücklicherweise konnte eine beherzter Griff in die Bremse diesem Treiben ein jähes Ende setzen. Unglücklicherweise setzte das auch dem Fotografiervorgang ein jähes Ende. Die Kamera hat dann um nicht der Langweile zu verfallen eine neue Beschäftigung aufgenommen, in diesem Fall Beschleunigung mit 9,81 m/s^2. Da diese Ersatzbeschäftigung im Gegensatz zu Bomben oder Turmspringern nicht wirklich ihre Kernkompetenz ist, war das dann auch ihr Aus. Sehr ärgerlich und die Bilder sind damit auch erst mal nicht zugänglich.
Wenn man sich die Seite des auswärtigen Amts über Kroatien durch liest, dann steht dort sehr deutlich, dass scheinbar noch einiges an Mienen neben Straßen herumliegt. Gut,  dass ich mal geschaut hab. Da ich meine beiden hervorragend arbeitenden Beine auch in Zukunft noch an meinem Körper willkommen heißen können wollte musste ich mir also einen Schlafplatz suchen, der optimalerweise nicht vermient ist. Ich habe dann nach dicken Trecker Spuren an Waldeingängen gesucht, sodass ich sicher sein konnte dass wenn so ein Trecker die Miene nicht ausgelöst hat, da dann wohl auch keine sind. Außerdem galt es natürlich die Gebiete zu meiden in denen überhaupt mit deren Vorkommen zu rechnen ist -  aber das versteht sich wohl von selbst.
Am Grenzübergang würde ich von einem Beamten in so perfekten deutsch angesprochen, dass ich mir zuerst sicher war ich hätte mich in der Grenze geirrt. Dabei teilt sich Kroatien ja nicht mal eine Grenze mit einem deutschsprachigen Land.
Ich hatte dann auch schon bald einen schönen Schlafplatz gefunden. Was mir nicht bewusst war, war dass ich damit automatisch den Weck-Service gebucht hatte. Morgens um acht Uhr stand ein leicht aufgebrachter Mann in Warnweste neben meinem Bett und hat mir mit deutlichen Handzeichen vermittelt, dass ich jetzt lang genug geschlafen habe und es Zeit sei, mich meinem Tagewerk zu widmen. Etwas schlaftrunken habe ich dann auch möglichst schnell mein Zeug gepackt und mich auf gemacht. Nach ungefähr 7km wusste ich dann auch warum die ganze Aufregung: scheinbar sollte ein Radrennen auf der Straße stattfinden neben der ich geschlafen hatte. Und über Nacht haben sie die dann wohl abgesperrt, ohne auf etwaige Bewohner Rücksicht zu nehmen. Ich bin dann bei meiner Fahrt an einem Wasserstand und dem Zieleinlauf samt Siegerpodest vorbei gekommen. Die Streckenposten haben jeweils sehr verwirrt geschaut, vielleicht meine Motorisierung neidend.
Weitere ca. 10km später in einer Kurve hat es mir dann mit einer Plötzlichkeit das Moped weg gehauen, die ich noch nicht erlebt habe. Das ein oder andere mal habe ich ja schon Fall-Training mit Motorrädern hinter mir aber hier ging es auch für meine elfengleichen Reaktionen zu schnell. Das Ding kippt nach innen, ich kann mich noch mit dem Ellenbogen abfangen, aber das Beim klemmt unterm Moped. Außerdem war ich natürlich clever und hab vor der kroatischen Grenze nochmal voll getankt, sodass jetzt keine unwesentlichen Mengen Benzin aus dem Überlauf Richtung heiße Krümmer laufen. Zu allem Überfluss liege ich ja in der blöden Kurve und bin für nahenden Verkehr nicht unbedingt sichtbar. Ich war jetzt nicht über Gebühr gestresst , aber wenn mich in diesem Moment jemand gebeten hätte, ihm einen Hirntumor zu entfernen, hätte ich freundlich aber bestimmt ablehnen müssen.
Das Brazilian Jiu-jitsu Training hat sich an dieser Stelle auf jeden Fall massiv bezahlt gemacht,  um das Bein unter dem Moped wieder hervorzuzaubern. Mit ordentlich verbiegen (mich und das Moped) , schieben und drücken hatte ich das Ding dann irgendwann frei. Vom letzten Sturz hatte ich gelernt, dass man wenig Chancen hat, das Motorrad mit dem aufgeschnallten Gepäck aufzurichten, also das schnell ab und Moped wieder hin gestellt. Die anschließende Begutachtung der Unfallstelle offenbarte dann auch recht schnell die Ursache : größere Mengen bösartiger kroatischer Rollsplit lagen da auf der Straße. Man sieht sogar auf dem Bild bei genauerem Hinsehen die Spur meines Reifens durch den Split.
Vielleicht nochmal Winter und weil die Straße wenig befahren wurde noch immer da, das schätze ich zumindest. Aber wegen des sehr hellen Asphalts und der tief stehenden Sonne hat man keine Chancen, das während das Fahrens zu erkennen. Hier das ganze mal aus der Sicht wie ein Motorradfahrer es bei heranfahren sehen würde: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts

Ich hab bis auf ein paar Kratzer und blaue Flecken nichts abbekommen. Das Motorrad allerdings weist nun eine leichte Indiskrepanz zwischen Lenkerwinkel und Vorderradwinkel auf. Das ist nicht unbedingt vertrauenserweckend und vom daher wird aber jetzt im simulierten Simon Schwalbe Modus mit 60 durch die Landschaft gegurkt. Außerdem hat es erneut die bewährte Panzerband-Kur verschrieben bekommen.

Als wären eine kaputte Kamera, ein unsanftes Wecken und ein Mopedsturz nicht genug, musste Mutter Natur mich auch noch trietzen. Aufgrund der Hitze fahre ich meist mit halb offener Jacke. Auf dem Weg zurück aus Kroatien hatte eine Biene ihre Neugierde scheinbar nicht mehr im Griff und musste kurz checken ob auch in meiner Lederjacke kein Nektar zu holen ist. Vollkommen legitim, soll sie machen. Aber als das blöde Vieh nicht mehr raus gefunden hat, sticht sie mich! Das macht doch gar keinen Sinn, für die Biene bin ich doch ein Hindernis, in dem sie gefangen ist und kein Gegner, warum sollte sie da stechen? Wenn ich in einer Höhle verschüttet werde fange ich doch auch nicht an, in die Felswände zu beißen. Total kindisches Verhalten, aber passend zum restlichen Tag.

Freitag, 10. Juli 2015

Das Unwetter der Finsternis - oder - Regenwurm-Jagd in Ljubljana

Mit einem munter knatternden Moped ging es am nächsten Tag Richtung Nordosten. Unter anderem liegt da auch die Lagune, auf der Vorderseite der Venedig erbaut wurde. Aber da ich da schon mal war und die Horden der Touristen, die da die Kanäle verstopfen bestimmt anstrengend geworden wären, habe ich mir mal die andere Seite der Lagune angeschaut. Mithilfe von Google Maps habe ich einfach mal eine Straße gesucht, die so weit wie möglich herein reicht und bin mal drauf los gefahren. Die Straße die ich dann gefunden habe, verdiente den Namen allerdings nicht und könnte als Inspiration für das Lied Highway to Hell gedient haben. Am Ende allerdings hatte irgendein netter Mensch, der scheinbar seiner Holzvorräte überdrüssig war eine Art Hochsitz gebaut vom dem man aus über die Lagune schauen konnte.
Leider hat er bei seinen Planungen nicht berücksichtigt, dass ca. Die Hälfte des Rundumblickes mit Bäumen versehen war, die höher waren als das Holz Konstrukt, dieses also mehr oder weniger überflüssig gemacht haben. Aber er hat es wenigstens
versucht.
 Am Abend dann Nachtquartier kurz vor der Slowenischen Grenze. Der Himmel sah gar nicht gut aus und ein Blick in den Wetterbericht bestätigte, dass Unwetter anstand. Hatte ich mich die bisherige Reise stets über meine Weisheit freuen, können das platzfressende Zelt zuhause gelassen zu haben, so war dieser Freude nun ein jähes Ende gesetzt. Aber nachdem ich bereits so erfolgreich mein Motorrad mit Panzerband zusammengewurstet hatte, war ich gleichzeitig dankbar über die Gelegenheit, meine Ingenieursfähigkeiten weiter auszubauen. Und tatsächlich hatte das ganze was von Kissenburgen bauen, das als 5 jähriger groß in Mode war, diesmal jedoch dem Anspruch genügen musste tatsächlich mehr als nur ungeliebte Gäste fernzuhalten und auch wasserdicht sein. Also eine Plane als Boden genommen und die andere auf der einen Seite mit den Gepäck Rollen beschwert und auf der anderen Seite am Motorrad angespannt. Schwupps, war die improvisierte Villa Pennerglück fertig.

Kaum hatte ich fertig gebastelt, kam es auch schon,  DAS Unwetter. Ich werde es fortan stets mit dem bestimmten Artikel versehen,  aus dem gleichen Grund, aus dem man ja auch nicht sagen würde "Es geht EIN Fürst der Finsternis in die Bar". Und es war wirklich heftig! Tosender Donner und Regen der auf die Planen prasselt wie  Fragen nach schlecht vorbereiteten Pressekonferenzen. Aber mein Bauwerk hat standgehalten darf ich nicht ohne stolz verlauten lassen und meine ganzen Klamotten waren am nächsten Tag noch so trocken wie die Deutsch-Stunden zu "Don Carlos". Nur die Planen mussten trocknen und dabei dann nicht wieder alles nass zu machen hat schon mal mehr als die angeblich nur 10 Prozent nutzbare Hirnkapazität in Anspruch genommen.
Nachdem dann alles trocken war, habe ich mich auf den Weg mach Slowenien gemacht, genauer gesagt dessen Hauptstadt Ljubljana. Was ich auch dem Weg dorthin vermutet hätte waren heruntergekommene Siedlungen und Städte mit Ostblock Charme. Aber nichts dergleichen war zu sehen. Die Straßen waren zwar in den entlegenen Gegenden durchaus dem Längengrad meines Aufenthaltsorts angepasst, aber die Städte sahen nicht viel anders aus als in Deutschland. Was mich vor allem überzeugt hat ist die Hauptstadt. Sollte ich einen Reiseführer für Eltern mit ADHS Kindern schreiben, stünde diese Stadt ganz oben auf der Liste. Sie verstrahlt eine extrem entspannte Atmosphäre, die Leute sind alle entspannt, es gibt viele Kaffees und Bars und ein Fluss in der Mitte lockert das ganze auf.
Vor allem ist das nicht wieder so eine Stadt wie mit der Kreativität eines Fliesenlegers geplant, in der es immer nur die gleichen H&M, Starbucks und McDonalds Läden gibt. Richtig witzig war auch, dass es mitten in der Stadt künstlichen Regen gab. Ob zur Abkühlung oder der Regenwurm-Jagd wurde nicht kommentiert, aber auf jeden Fall eine lustige Sache.
Alles in allem ist sie mir sehr angenehm in Erinnerung geblieben und dass der Sprit nur 1,30 € kostet, macht die Sache auch nicht schlechter dort.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Eine Batterie und der Tag ist dein Freund - oder - die italienischste Republik der Welt

Nachdem ich wann im Hotel angekommen war, war ich doch noch etwas besorgt ob es nun mit einer neuen Batterie getan ist, oder ob das Moped noch andere Probleme haben könnte. Die Stimmung war etwa so wie bei jemandem mit Bauchschmerzen, der sich jetzt fragt ob ihm nur die Bohnensuppe von gestern quer sitzt oder ob doch der Blinddarm entzündet ist. Das Hotel konnte meine Sorgen allerdings zumindest kurzweilig zerstreuen. Es gibt Flüssigkeiten die selten verfehlen, mich aufzubessern, ob mir die Hotelbar nicht mit den Tränen meiner Feinde dienen konnte, so doch mit Bier. Und auch dir warme Dusche fühlte sich an, als würde Buddha mich mit allen zwölf armen gleichzeitig massieren.
Am nächsten Morgen rief dann auch die Werkstatt an und meinte gegen fünf sei die Kiste mit einer neuen Batterie versehen. Dann konnte ich die Zeit nutzen, mir eine der Metropolen der Toscana näher zu Gemüte zu führen: Poppi.
Und tatsächlich konnte mir Poppi immerhin mal ein altes Schloss zu meiner Unterhaltung anbieten.
Aber auch wenn das Schloss selbst jetzt nicht das größte war, der Audio Guide dazu war der Hammer. Wie ein Hörspiel wurde die Geschichte aus Sicht des Grafen erzählt und ich habe mich mehrmals dabei ertappt, dass ich die ganzen anderen Streuner aus meiner Burg schmeißen wollte.
Neben ansprechenden Audio-Darbietungen kann Italien ja vor allem eines: Pizza. Und auch in Sachen belegter Teigpfladen konnte Poppi mich voll und ganz überzeugen. Für 1,60€ bekam man da ein Stück Pizza,  das vier Handteller groß war. Oder 12 italienische Handteller. Und besser schmecken als die Version von Ümal der den Unterschied zwischen Mozzarella und Mayonnaise noch lernt, schmeckt es auch. Pool war auch noch im Angebot und wenn er mich vom Bewegungsradius eher an ein Hamsterrad erinnert hat, konnte man doch ein paar Minuten darin verbringen. Alles in allem also ein wirklich entspannter Tag. Abends so gegen sieben war dann auch das Moped fertig. Und tatsächlich, mit neuer Batterie läuft es wieder wie das unkaputtbare Lastenkamel, als das ich es gekauft habe.
Was mir während das Tages intensiv aufgefallen ist, war dass das Preis Niveau für Lebensmittel in Italien echt erheblich niedriger ist, als in Frankreich. Und was noch bezeichnender war, ist dass niemand da englisch spricht. Bis auf den Rezeptionisten und einen Taxifahrer haben mich alle Leute angeschaut als würde ich auf Kesuaheli ihre Verwandten verfluchen, wenn ich mit Ihnen Englisch sprechen wollte.
Ein Schlafplatz war auch bald gefunden, an einem Hang, um nicht wieder eine Wildschwein-Party bei mir zu veranstalten. Stattdessen hatte ich anderen Besuch. Ohne Kontaktlinsen bin ich ziemlich kurzsichtig, sodass ich zuerst dachte, ich würde versehentlich auf einem Verkehrsflughafen schlafen oder dass die Sterne sich Grade zu  einem Stuhlkreis um die Erde formieren. Tatsächlich waren es aber lauter Glühwürmchen, die um mich rum getanzt sind. Das sah schon schon relativ unterhaltsam aus, von zig zum Teil sogar blinkenden Disco-Käfern beleuchtet zu werden.
Am nächsten Tag ging es dann nach San Marino, der ältesten Republik der Welt.
 Als Mini Staat mitten in Italien hat mich mal interessiert, was die Jungs da so anders machen als beim großen Nachbarn. Ich musste aber feststellen, San Marino sieht aus wie Italien, riecht wie Italien, schmeckt wie Italien und lässt sich befahren wie Italien. Dafür dass die nicht mal 40.000 Einwohner da alle Narrenfreiheit gehabt hätten, sich lustige Gesetze auszudenken, bin ich wirklich enttäuscht. Man hätte so hervorragend den dicken Touristen verbieten können, ihr Hemd ganz aufzuknöpfen oder eine Steuer auf peinliche Selfies erheben können, aber nein, nicht mal das Benzin war günstiger. Nur die Burg auf dem Monte Titano ist ganz chic und der Name des Berges selbst ist natürlich sehr erhaben.

Sonntag, 5. Juli 2015

Grüne Männchen und gelbe Engel

Dieser Tag war machte mit deutlich, dass wahrscheinlich am Tag meiner Geburt der Pluto zum Saturn in einem 666° Winkel gestanden hat,  mein kaputter Außenspiegel wohl doch auch als zerbrochener Spiegel zählt und all die Zigeunerfrauen die von mir kein Geld gekriegt haben, mit ihren Flüchen ernst gemacht haben.
Es ging damit los, dass ich nachts schon wieder von einem Wildschwein heimgesucht worden bin. Mitten in der Nacht wache ich auf und höre ein Grunzen, als wäre es Grade mal 5m entfernt. Wahrscheinlich waren es doch eher 10, aber ich habe jedes einzelne Ahornblatt, das er mit seinem Zinken gewendet hat und jede Waldameise, der es ein unfreiwilliges "High-Two" gegeben hat, gehört. Auch wenn ich Dank der letzten Begegnung mit so einem Rowdy zumindest mal etwas entspannter war, brauche ich glaube ich nicht erwähnen, dass man nicht wirklich schläft wenn einige Meter entfernt 400kg borstige Böswilligkeit (ich greife sogar schon zu Alliteration! ) meinen, mit der Nase den Waldboden vertikutieren zu müssen.
Nach dann relativ wenig Schlaf ging es nach Pisa. Bei einem Blick auf die Landkarte ist mir zufällig aufgefallen, dass das quasi um die Ecke liegt und dann kann man ja auch mal vorbei schauen. Ich hoffe aber nur, dass falls auf unseren Planeten Aliens landen, sie es nicht in Pisa tun. Mehrere hundert Leute stehen da um diesen Turm herum und versuchen "lustige" Fotos zu machen. Das fängt bei den Klassikern an, die so tun, als würden sie sich gegen den Turm lehnen oder ihn wieder aufstellen wollen. Grade die Asiaten haben da aber noch weitergehende Ideen: der eine schüttelt den Turm aus seinen Crocks (als würde sich IRGENDETWAS freiwillig in Crocks aufhalten), ein paar jungen Damen wuchs der Turm wohl scheinbar als Schweif aus dem Gesäß (was zu unglaublich dämlichen Verrenkungen während der Aufnahmen geführt hat), und manche versuchen sich genauso schräg hinzustellen wie der Turm ( was in meinen Augen gar kein Sinn macht, denn dann sieht der Turm ja wieder Grade aus. Und für einen normalen Turm war die Reise bestimmt ein bisschen teuer). Zusammengefasst: jeder halbwegs klar denkende Alien würde uns für eine tollwütige und nicht erhaltenswerte Rasse halten.

Wobei man sagen muss, dass das Ding schon beeindruckend schief steht. Sollte es so etwas überhaupt geben, hoffe ich dass sie auf beiden Seiten Plumpsklos a gebracht haben. Sollte dass auf der falschen Seite irrtümlicherweise benutzt werden, kann man in der Etage darunter garantiert Rückschlüsse über die Diät des Klienten ziehen.
Ansonsten ist Pisa einfach komplett besetzt von Touristen und überall lungern diese Strassenverkäufer rum, die einen eine "Ray Barney"oder "Bay Ren" von "good quality" und mit "Garantie" andrehen wollen. Ich wüsste gerne ob deren Händlernetz auf derartig internationale Garantieansprüche ausgelegt ist.
Anschließend hab ich mir noch die Kathedrale dort angeschaut, in der es wirklich beeindruckende, gigantische Gemälde gibt. Allerdings wundert mich an katholischen Kathedralen ja immer,  dass da immer mehr Leichenteile - oder Reliquien - rum fliegen als auf einer durchschnittlichen Grillplatte für 4 Personen. Und da haben mich auch wieder die Asiaten überrascht, die vor Schreinen mit Knochen für Fotos posieren, als wäre Sankt Josefs  rechter Oberschenkel eine Aktionfigur.

Danach sollte es mal wieder aufs Moped gehen, um mit San Marino eines der kleinsten Länder der Welt zu besichtigen. Doof war nur, dass ich den Anlasser gedrückt habe und außer einem durchdringendem Summen nichts aus meinem Moped kam. Das hörte sich schwer nach leerer Batterie und somit nach Arbeit an. Ich musste die olle Kiste samt Gepäck hinten drauf also anschieben. Wer noch nie ein Motorrad angeschoben hat, kann sich das so vorstellen wie Rodeo, nur dass das blöde Rind am Anfang nicht von alleine läuft. Man rennt also mit gezogener Kupplung im zweiten Gang eine möglichst wenig stark befahrene Straße entlang und wenn man das Gefühl hat, dass man jetzt schnell genug sein könnte, lässt man die Kupplung flitschen, betet möglichst viele Ave Maria in kurzer Zeit und hofft dass dir die Kiste anspringt. Wer jetzt den Fehler macht und seinen Erfolg zu lange auskostet oder meint, das letzte Ave Maria noch zuende sprechen zu müssen, hängt sehr schnell im Wäscheständer der Anwohner. Stattdessen sollte man besser innerhalb der nächsten 3-4 Pico Sekunden Kupplung und Bremse wieder ziehen, um das Biest zu zähmen. Wer mich kennt weiß, dass ich mit Motorrädern so viel Glück habe wie Angela Merkel mit ihrem Gesicht - ich schiebe also nicht das erste mal ein Motorrad an. Nach erfolgreichem Manöver musste ich ne Stunde später mal einen Blick auf die Karte werfen und machte das Moped aus. Und damit war sein Lebenswille dann scheinbar auch vollkommen erloschen. Anschieben funktionierte nicht mehr und selbst ein vorbei fahrender Motorradfahrer, der schieben half, konnte das Ding nicht mehr zum Leben erwecken.
An dieser Stelle dann wieder meine unendliche Dankbarkeit gegenüber des ADAC, der kurz angerufen keine Stunde später einen Pannenhelfer vor Ort hatte. Der konnte das Moped zwar überbrücken nd starten, aber den ZEIT WISSEN Nachhaltigkeitspreis könnte diese Lösung nicht gewinnen. Also abschleppen und neue Batterie rein.

 Und was wirklich interessant ist, ist der Blick der Leute wenn sie ein Motorrad auf einem Absvhleppwagen sehen. Sie gucken voller Mitgefühl und wirklich JEDER guckt. Dabei ist doch nur die Batterie hin. Mir kam spontan die Assoziation, dass sich genau so wie ich auf diesem Abschleppwagen jene Fußballer fühlen müssen, die im Pokalfinale auf einer Trage vom Spielfeld getragen werden, obwohl sie eigentlich nur ein bisschen Zeit schinden wollten.
Moped steht jetzt in einer Werkstatt, ich liege im Hotel und hoffentlich läuft die Kiste dann morgen mit neuer Batterie wieder!

Tekla zu Besuch - oder - die griechischen Freibeuter

Nachdem ich dachte, meine Begegnungen mit den wilden Tieren unterwegs würden langsam eine positive Wendung finden, musste ich diesen Vertreter hier morgens in meinem Rucksack aus dem seinem wohlverdienten Schlaf reißen (hoffentlich macht das Bild deutlich dass das Vieh echt gigantisch war, Größe ca. Spinne aus dem 2. Harry Potter Teil). Ich habe ja keine Angst vor Spinnen, aber bei diesem majestätischen Exemplar konnte ich es nicht vertreten, ihn mit meiner unwürdigen Hand zu gehen aufzufordern. Ich habe dann einen Stock genommen.

Danach ging es - angenehm hellwach - mal die Städte hier ansehen. Calvi nimmt - neben einer wohl nicht unwesentlichen Anzahl anderer Städte -  für sich in Anspruch, Geburtsort Christoph Columbus zu sein. Den Geist seines Wirkens konnte ich in der Stadt jetzt nicht wirklich wahrnehmen,  aber vielleicht fehlen mir auch einfach die metaphysischen Nostrillen dafür. Ganz nett ist die Zitadelle da, wirklich sehenswert aber eigentlich der Yachthafen, welcher wohl der größte auf Korsika ist. Zwei Yachten lagen da, die zusammen locker gereicht hätten, um Griechenland aus der Schuldenkriese freizukaufen. Aber deswegen liegen die wahrscheinlich auch dort und nicht in Griechenland, wo sie vielleicht als "von Zeus dringend benötigtes, neues Weindepot" geborgt werden könnten.

Bastia ist eine Hafenstadt im Norden und konnte jetzt nicht mit irgendwelchen baulichen Glanzleistungen überzeugen. Außer dem Hafen vielleicht , von dem meine Fähre gen Livorno, Italien ging. Diesmal bin ich mit dem Anbieter Moby gereist und ich muss sagen, diese Sache mit den Fähren kann mir echt gefallen. Als Informatiker habe ich auch immer schon eine leichte bis mittelschwere Affinität zu Kaffee gehabt, auf den ich seit Reisebeginn verzichten musste. Heute aber konnte ich mal wider ein paar Punkte für die Beichtstunde der anonymen Koffeinnicker sammeln und mir einen Cappuccino gönnen, was echt ne richtig feine Sache war. Außerdem gab es einen Elvis-Flipper an Bord, der seiner Geräuschkulisse nach eine Zweitverwendung als Alarmsirene inne hat, aber meine elfengleichen Reaktionen mit einem Freispiel belohnt hat. Insgesamt war mal 4h Zivilisation so zwischendurch auch gar nicht so doof.
Dummerweise hat sich dann kurz nach verlassen der Fähre mein Handy verabschiedet. Bildschirm schwarz, rote Lampe leuchtet und alle Versuche es an-, auszuschalten oder anderweitig aus seinem gespenster-artigen Zwischenzustand zwischen Leben und Tod zu holen scheiterten. Sehr ärgerlich, vor allen weil sich meine Papier Karten zu einem nicht näher zu ermittelnden Zeitpunkt aus unbekannten Gründen verflüchtigt haben. Das einzige was ich wusste, ist dass ich nach Südosten müsste, um Chancen auf eine wenig bewohnte Gegend und somit einem Schlafplatz zu haben. Und obwohl ich nie bei den Pfadfindern war, keinem Horus-Kult angehöre und weder eine Sternenwarte besessen noch konstruiert habe, wusste ich, dass die Sonne im Osten untergeht und konnte mit diesem, bestimmt mehrere Gallileo-Sendungen füllendem Wissen in Richtung Südosten navigieren. Und seht, WIE gut das geklappt hat,  perfekter Südostkurs!

 Eine Stunden später hat sich dann zum Glück auch das Handy wieder sein Motivationstief überwunden und ist wieder zur Kooperation zu bewegen. Das Problem scheint mit der extremen Hitze zusammen zu hängen, die das Ding entwickelt wenn es unter voller Sonneneinstrahlung arbeiten und laden gleichzeitig soll. Also habe ich aus einem feuchten Hygienetuch und einer geschickten Kabel Wickeltechnik kurz eine Wasserkühlung gebaut. Ab und zu mal neu befeuchtet und es funktioniert wunderbar, trust me, I'm an engineer!

Samstag, 4. Juli 2015

Achtung, Schweine kreuzen - oder - wofür Kastanien wirklich gut sind

Korsika ist tatsächlich ein sehr annehmbares Eiland. Es hat schöne Strände, schöne Berge, schönes Essen und vor allem frei laufende Schweine!
Nachdem meine letzte Begegnung mit einem borstigen Paarhufer weniger erfreulich verlaufen ist, hätte ich mich über dieses rüsselnasige Exemplar nicht mehr freuen können. Die laufen hier tatsächlich einfach so rum und marschieren souveräner über die Straße als so mancher 4. Klässler.
Außer Schweinen gibt des dann noch Kühe, Ziegen und Schafe, die den Strassenzoo vervollständigen. Ein bisschen Indien gibt es also auch im Mittelmeer. Wobei sich die unvermittelt auftretenden Fehlzündungen meiner Transalp weniger gut mit 600kg nervös gewordenem und scheinbar akustisch empfindlichen Rindvieh vertragen.
Als nächster Programmpunkt war der Monte Rotondo eingeplant. In einem online Reiseführer stand, "Der Monte Rotondo ist der zweithöchste und anspruchsvollste Gipfel...".  Was danach kam weiß ich leider nicht, ich habe aufgehört zu lesen und das Ding war gekauft. Zum Anfang der Route ging es über einen wahrlich abenteuerlichen Weg. Eine hauchdünne Straße, extrem gewunden und mit lauter noch dünneren Brücken. Die Straße selbst (D623 heißt sie) taucht sogar als Attraktion im Reiseführer auf. Das witzigste ist der Mittelstrich, der die Fahrbahn in zwei exakt gleich große, ca. 1m breite Teile teilt. Und dafür gehen Steuergelder drauf.
Der Weg zum Berg selbst ging erst durch ein Stück Nadelwald und dann zu einem See der umringt war mit Wiese. Und wieder standen da Kühe und Ziegen, und zwar reichlich. Ich glaube sogar, dass die da halbwegs wild gewohnt haben, weil niemand in 10km war dem die hätten gehören können. Nach ungefähr 1,5h habe ich dann mein Nachtlager aufgeschlagen und es war genau so, wie outdoor Leben sein muss. Keine Mücken, gutes Wetter, epische Aussicht. Da schmeckt der Reis-Thunfisch-Bohnentopf doch gleich wie Einhorn-Steak!

Nachts hörte ich ein seltsames Plumpsen, schaue mich um und dann steht da eine Kuh mitten in einem echt bröckeligem Geröllfeld auf einem Stein. Elegant ist sie da auch wieder runter gehüpft, sodass man es gar nicht glauben will. Seit dem glaube ich an Adaptionen im Tierreich und in diesem Fall haben die Ziegen die als Behelfseltern gedient haben ihrem Schützling garantiert noch nicht gesagt, dass ihre seltsame Statur nicht nur "schwere Knochen" sind.
Der Weg zum Gipfel war auch nicht wirklich markiert, sondern jeder der am Tag seiner Besteigung vom Pfadfinder Geist beseelt war, hat mal einen Steinhaufen gebaut, der den Weg andeuten soll. Einige dieser Erbauer scheinen aber einen Pakt mit den ansässigen Bergtrollen zu haben oder sind schlicht betrunken bei der Wanderung und bauen einfach sinnlos Steinhaufen, die einen Weg vorgaukeln, den es nicht gibt. Ich bin tausendmal wieder zurück gelaufen weil sich ein vermeintlich markierten Weg nur als Troll-Falle herausgestellt hat. Am Ende habe ich den Weg dann trotzdem irgendwie vergurkt und bin einmal um den Berg herum und dann von hinten auf den Gipfel geklettert. Das war dann schon echt haarige Kletterei und mit den ca. 20 kg Gepäck auf dem Rücken eine extrem knifflige Sache. Zumal es in diesem Fall nicht so ist wie in der Kletterhalle und das schlimmste was hier passieren könnte geht über die zwei Oktaven höhere Stimmlage, die ein verrutschter Klettergurt anrichten kann.
Oben angekommen konnte man eine wirklich akzeptable Aussicht genießen, allerdings hat das Wetter dem prophezeite Blick bis an den Strand einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber bei dem ganzen Bierbäuchen, die hier am Strand liegen war das vielleicht auch ganz ok so.

Abgesehen von den freilaufenden Schweinen fallen hier noch zwei weitere Dinge auf. Einerseits sehen viele Ortsschilder aus als wären sie von Kugeln durchlöchert. Keine Ahnung ob das irgendwie böse Geister vertreiben soll, das Ortsschild der verhassten Warzen-Nase von nebenan zu beschießen oder ob das historische Hintergründe hat.
Andererseits findet man extrem viele Graffiti der Unabhängigkeitsbewegung hier. Auf allen schildern stehen die Ortsnamen auf französisch und korsisch und der französische Teil ist häufig durchgestrichen oder anderweitig "verschönert".

Als Bildungsbürger habe ich dann auch das Korsische National Museum in Corte besucht. Ich weiß jetzt wie man aus dem Schulterblatt einer Ziege die Zukunft vorhersagt und was bei den Schäfern so seit 400 Jahren modisch der neuste Trend ist, aber historisch hat mich das nicht wirklich aufgehellt.
Dafür gibt es hier unendlich viele Leute geniale Buchten und kleine Strände, das Wasser ist tiefblau und es ist mir über 40 Grad im Schatten auch nie zu kalt.

Außerdem brauen sie hier Bier aus Kastanien. Pietra heißt die Marke und auf der Inhaltsangabe steht tatsächlich Maronenmalz. Schmeckt auch wirklich lecker, intensiv und mit einer kräftigen malzigen Note. Fast so gut wie richtiges, deutsches Bier.

Freitag, 3. Juli 2015

Apokamückse - oder - Panzerbandmassaka

Nachdem ich dann nachts von den vom Strand Mücken verjagt wurde ( ein Rollentausch der nicht nach meinem Geschmack ist), wollte ich dann wenigstens am nächsten Tag mal in die Rolle eines durchschnittlichen Cote d'Azur Urlaubers schlüpfen und mir ein Bild davon machen,  was so eine Menge Sand dazu beitragen kann, das Wohlbefinden zu steigern. Und tatsächlich scheint die Kombination Sand - Wasser gar nicht so viel Sinn zu machen. Sobald man das Wasser verlässt gleicht man sehr schnell einem Schnitzel, dass von einem ziemlich dilettantischen Koch paniert wurde und bröselt alles voll. Aber wenigstens war es weich und ich konnte mal ein Nickerchen halten.
 Der Strand in Saint-Port-Louis-de-Rhone hat dabei vor allem dadurch überzeugt, dass auf ca. 3km Strand vielleicht 30 Leute waren. Und ich wette das liegt daran, dass niemand Lust hat Saint-Port-Louis-de-Rhone ins Navi zu tippen.
Der nächste Versuch am Strand zu schlafen sollte anstehen und vorläufige Überprüfungen ergaben, dass es sich beim Meer nicht um ein stehendes Gewässer handelt. Umso beleidigter war ich, als gegen 21 Uhr mit untergehender Sonne erst nur ein paar, nach einigen Minuten aber wahrhaft hunderte von Mücken aus ihren Verstecken kamen. Es hatte Parallelen zu einem Horrorfilm und als ob ich auf dem Grab eines alten französischen Schamanen zu laut geschmatzt hätte, wurde ich jetzt mal eben aufgefressen. Beim doch recht hektischen zusammen packen habe ich dann mal als Schutzmaßnahme meine Motorrad Kombi angezogen, aber die Biester stürzen sich wirklich auf alles was sie kriegen können und jetzt haben meinen Hände und Füße ein leicht lepröses Aussehen.

Am nächsten Tag sollte es dann etwas gen Osten gehen. In einer Kurve in irgendeiner französischen Kleinstadt hat es mich dann auf einmal hin gepackt. Ich habe nicht die geringste Ahnung warum, ich war weder schnell, noch habe ich in der Kurve gebremst und es war auch kein Sand oder Öl auf der Straße. Es war wie mit den Karnickeln die vor 5 Minuten noch lustig Pusteblumen gekaut haben und auf einmal tot umfallen. Ein netter Franzose half dann kurz beim Aufheben der Maschine aber die Front Verkleidung hatte beschlossen eine Solo Karriere zu starten. Für mich die optimale Gelegenheit meine jahrelange Übung im Umgang mit Panzerband zur Geltung zu bringen. Und tatsächlich ist der vordere Teil des Motorrads jetzt kugelsicher, hält Tornados bis Windstärke 10 stand und kann zur Not bei einem Atomarschlag als Erstunterkunft dienen.

Einer spontanen Eingebung folgend schaute ich dann mal auf die Karte und durfte feststellen dass es ein paar gestreichelt Linien gar nicht weit entfernt vom mir in Richtung Mitte Mittelmeer führten. So ein bisschen Fähre fahren erschien mir eigentlich ganz erstrebenswert und so habe ich mir mal ein Ticket von Toulon bei Marseille nach Korsika gekauft. Das Transportmittel hieß Mega Smeralda uns der Name war Programm. Auf 11 Decks gab es mindestens (und ich übertreibe nicht) 6 Restaurants, ein Kino, einen Nachtclub, eine Sauna und ein Schwimmbad. Letzteres war im untersten Deck und somit wohl unter der Wasseroberfläche. Ein schwimmendes Stück Wasser in einem Meer aus Wasser,  also eine klassische Wasserception.

Auf Korsika selbst soll es dann mit der Besteigung des Mont Rotondo weitergehen und schauen was die Insel noch so kann.

Montag, 29. Juni 2015

Mückageddon - oder - Leben wie ein Motorradfahrer in Frankreich

Je länger ich durch Frankreich fahre, desto mehr erstaunt es mich, dass französische Autos ganz überwiegend in Form von kleinwüchsigen Schnabeltieren bekannt geworden sind. Dabei gibt es hier unendlich viele geteerte und gebogene Gründe, mal ein gutes Auto zu bauen. Nirgendwo habe ich bisher so viele traumhafte Strecken am Stück erlebt wie im Südosten Frankreichs. Sind auf einem Strassenschild die Wörter "Col de..." auftauchen, kann man sicher sein, dass jetzt wieder ein Stück Motoradfahrer-Paradies darauf wartet, mit dem Hinterreifen gestreichelt zu werden. Es reiht sich echt eine Kurve an die andere und man fühlt sich wir der stadtbekannte Schluckspecht auf dem Heimweg von der Eckkneipe, der auch keine Ahnung hat wo die ganzen Biegungen auf deinem Weg her kommen.
Ziemlich viele bemitleidenswerte Radfahrer tuen sich die gleichen Strecken an, haben aber einen deutlich höheren Verbrauch auf 100km bei wesentlich geringerer Geschwindigkeit,  was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass das Motorrad das überlegene Fortbewegungsmittel ist. Auch sie Tour de France war scheinbar wenige Tage vor oder nach mir in einigen der Städte, verlauteten zumindest ein paar Plakate vor Ort. Das einzige was außerdem noch zu sehen war, war der Schriftzug "Allez, Freddy!" auf einigen Straßen. Wer auch immer dieser Freddy ist, er scheint mit Fahrradfahren relativ ausgelastet gewesen zu sein, wenn sogar solch eine einfache Anweisung dermasen häufig wiederholt werden muss.
Abends hatte ich dann das Glück direkt an einem Fluss schlafen zu können. Der Platz war ab sich schon episch, aber der Zugang zu unbegrenztem frischen Wasser hat ihn Valhalla-episch werden lassen. Da kann man dann ruhig auch mal einen Waschtag einlegen und mit dessen Erzeugnissen das provisorische Heim dekorieren.

Der nächste Tag führte dann durch die Provence zum Mittelmeer. Die Landschaft und vor allem die winzigen, verschlafenen Dörfer haben mich echt fasziniert. Allerdings frage ich mich, wie die Leute da leben. Einmal habe ich über 4h niemanden auf der Straße getroffen außer zwei Radfahrern und wenn da mal jemand sagt "ich bin kurz Zigaretten holen"  und nach 5 Jahren nicht wieder auftaucht, würde Ich nicht mal Böswilligkeit unterstellen. Aber die Häuser aus den groben Naturstein mit den bunten Fensterläden haben schon echt was.

Später kam dann das Meer in Sicht und ich wurde mir mal wieder schlagartig der Unzulänglichkeit meiner Biologie Kenntnisse bewusst. In den großen Seen vor dem Meer standen nämlich haufenweise rosa, langbeinige Vögel,  offensichtlich zum gemeinschaftlichen Yoga bei Gleichgewichtsübungen. Flamingos kennt man wohl aus dem Zoo, aber ich hätte sie niemals nach Europa einsortiert, sodass ihr Erscheinen da für mich eine echte Überraschung war.

Ein weiteres animalisches Highlight wurde mir durch eine Gruppe offensichtlicher Amerikaner gesponsert. Abgesehen davon, dass sie gekleidet waren, als wollten sie im tiefsten Urwald tagelang auf der Pirsch liegen um mit bloßen Händen Königstieger zu jagen, hatten sie scheinbar eine Menge Geld dafür bezahlt, dass jemand für sie eine Horde Pferde durchs Wasser treibt. Das ganze sollte dann wohl als Fotomotiv dienen, fand bei den Pferden selbst aber wenig Anklang, was durch lautstarke Antreiber kompensiert werden musste. Daher auch ganz offensichtlich ein Fotomotiv, da als Video-Motiv sicher akustisch zu viele Parallelen mit Gefängnis Aufständen.

Die Idee dann auch am Meer zu schlafen erschien zuerst sehr clever, sollte sicher aber als eine der schlechtesten meines Lebens außerhalb von 4 Wänden herausstellen. In den zahlreichen stehenden Gewässern rund um den Strand hatte sich nämlich eine Mücken Armee auf die lauer gelegt, die mit Sonnenuntergang wirklich apokalyptische Zustände herauf beschwor. Das hat mich auf jeden Fall gelehrt, die nächsten Male doppelt nach Blutsaugern zu schauen bevor der Schlafplatz festgelegt wird.

Samstag, 27. Juni 2015

Der VOLKSgipfel - oder - Ich glaub' mein Schwein grunzt

Ein vermeintlich weiser Mann soll Bezug nehmend auf die längerfristige Fortbewegung zu Fuß mal verlauten lassen haben: Double the calories, double the fun. Ich konnte diese Gesetzmäßigkeit jetzt in sofern erweitern als das ein proportionaler Zusammenhang ausgeschlossen ist. Andererseits hätte ich bei meiner Reise aufs Eggishorn wohl eine tödliche Endorphin-Vergiftung erlitten. Es sollte sich nämlich herausstellen, dass es etwas übervorsichtig war, ein Kilo Reis, ein halbes Kilo Haferflocken, 200g Nüsse, 300g Rosinen, 200g Cranberries, 400g Thunfisch, 400g Mais, 400g Bohnen, ein Liter Milch, 700g Salami und 6l Wasser auf fast 3000m zu schleppen. Das wären andererseits 11,1 Kilo purer Spaß... Die Praxis beweist aber das Gegenteil, was auf einen komplexeren Zusammenhang zwischen Kalorien und Spaß hindeutet.
Nichtsdestotrotz war der UNESCO Höhenweg vom Bettmerhorn zum Eggishorn eine wirklich feine Sache. Die folgenden Impressionen machen vielleicht deutlich, dass das kein Weg ist den man mit Sandalen und Tennissocken gehen sollte. Andererseits würde ich jeden Weg bei dem Beobachter nicht vollkommen ausgeschlossen sind in diesem Kategorie fallen lassen.


Unterwegs gab's noch den Grossen Aletschgletscher zu sehen,  der wohl angeblich einer der Größeren in Europa ist. Ich hatte gerade keinen Vergleichsgletscher dabei, daher musste ich diese Aussage ungeprüft hinnehmen.

Als es dann in Richtung Eggishorn wurde sehr deutlich, dass fast bis zum Gipfel ein Gondellift fährt. Neben dem Müll und leeren Bierflaschen nahm auch der Anteil der BILDleser (oder dessen Schweizer Equivalent),  Sandalenträgern und Föhnfrisuren exponentiell zu. Aber so gab es wenigstens Aprikosenkuchen oben, wenn auch zu dem Preis,  den man in Deutschland für den ganzen Berg gezahlt hätte.
Nachdem ich wieder im Tal war ging es den restlichen Tag bei 32 Grad im Schatten Richtung Frankreich. Die Sonnenbrille ist da ein echter Matchwinner, denn dadurch lässt sich auch mit offenem Visier fahren ohne dass die Augen dem Fahrtwind zum Opfer fallen. Mit geschlossenem Visier entwickelt sich ein derartiger Treibhaus Effekt in dem Helm, dass ich in meinen Augenbrauen problemlos Tomatenstauden hätte züchten können.
Zum schlafen hatte ich mir ein Waldstück auf ca. 1400m mit erträglichem Panorama gesucht.
 Grade allerdings als ich mich in meinem Schlafsack einrollen wollte kamen aus dem Wald Grunz-Geräusche, die wenig Zweifel an ihrem Verursacher ließen. Da ich mir im Armdrücken mit einem Wildschwein -  oder wie auch immer die ihre Konflikte lösen - keine besonders guten Chancen ausrechnete und es schon zu dunkel war, um sich einen neuen Rastplatz zu suchen, musste ich wohl oder übel nochmal aufstehen. In der Hoffnung dass ich es hier nicht mit einem mir persönlich übel gesinnten Exemplar sondern schlimmstenfalls mit einem Hungrigen zu tun zu haben habe ich alles was potentielles Futter für so ein Tier genommen,  in Tüten verpackt und mal in 50m Sicherheitsabstand von mir deponiert. Und tatsächlich hat sich in der Nacht kein Schwein mehr für mich interessiert. Ein Wanderer mit dem ich am nächsten Tag vor der Weiterreise einen Plausch hielt bestätigte dann auch,  dass da wohl ziemlich viele Wildschweine rum laufen. Der beste Teil dieser Konversation war für ihn wahrscheinlich meine pantominische Darstellung eines Wildschweines, da mir ausgerechnet DAS französische Wort nicht einfallen wollte.
Ansonsten gibt es das hier heute abend zu essen. Was meint ihr, hat das funktioniert? :D

Donnerstag, 25. Juni 2015

Zwei Bremsen für ein Halleluja - oder - ich glaube mein Murmeltier pfeift!

Nachdem ich noch einen kleinen Zwischenstop in Stuttgart eingelegt hatte ging es dann am nächsten Tag Richtung Alpen. Die Strecke Richtung Bodensee hätte mit ihren Kurven bei Germany’s next Topmodel spielend gewonnen und die Transalp konnte ihren Status als Cousine 34. Grades von der Fireblade unter Beweis stellen. Das ging ganz hervorragend bis zu dem Zeitpunkt als ich eine scharfe Linkskurve an einem Ortseingang anbremsen wollte und die Vorderradbremse ganz dem aktuellen Trend im Dienstleistungsgewerbe folgte und streikte. Die anschließende Bremsung mit der Zweitbesetzung hinten war wenig erfreulich und endete wenige Bibelseiten-dicken vor einer Mauer. Der Bremssattel vorne hatte sich lose vibriert und beschlossen, alternative Aufenthaltsorte am Motorrad zu erkunden.

Hilfe kam dann aber in Form eines Engels, ein gelber in diesem Fall. Sollten im unserem Zeitalter noch Altar Gemälde erstellt werden, so möchte ich mich an dieser Stelle dafür stark machen alles was da an gefiederten Menschen so Rum läuft gelb zu machen,  denn die Jungs vom ADAC sind echt die besten. Nach weniger als zwei Stunden hatte ein am Anfang zwar leicht verdriesslicher, dann aber auftauender Mann meine Bremse wieder am ihren Bestimmungsort verfrachtet und mittel- bis langfristig fixiert.
Danach gings an Konstanz vorbei zum Obersee in der Schweiz wo ich mir ein kuscheliges Plätzchen zum Schlafen gesucht habe. Beim Kochen durfte ich nacheinander freudige Entdeckung machen: als ich mir Salz abgefüllt hatte,  um nicht so ein ganzes Silo mitzunehmen, war die einzige freie Dose die mit granuliertem Knoblauch. Gestern stellte sich heraus, dass tatsächlich noch eine Restmenge vorhanden war und alle meine Gerichte in Zukunft unfreiwillig griechisch schmecken werden.
Heute gings dann nach dem Aufstehen richtig in die Alpen rein. Über zwei Pässe deren Namen ich vergessen habe. Der eine fing mit S an und der andere mit G... Falls das hilft.

Ich musste allerdings feststellen, dass meine Maschine mit der dünnen Luft auf 2400m so gar nicht klar kommt.  Es gab ein dünnes Drehzahlband zwischen 4500 und 5500 Umdrehungen wo ich zumindest mal nicht rückwärts gefahren bin. Aber darin immer zu fahren hat mein Getriebe fast geschmolzen.
Als ich die ganzen Berge gesehen habe wurde ich doch etwas neugierig und dachte mir ich sollte mir einen solchen mal aus der Nähe ansehen. Als ich also durch Fieschen gekommen bin, hab ich mir gesagt, hier ist so schön wie irgendwo und hab mein Schlafzeug und (im Nachhinein) viel, viel zu viel essen in den Rucksack umgepackt und bin mal Richtung Berg gestiefelt. Mit dem Erfolg dass ich jetzt neben dem Gipfelkreuz des Hohbalm liege. Der Weg hierauf hat mich von ca. 1000m auf ca. 2500m über Meeresspiegel katapultiert und man merkt es an den Temperaturen. Um mich herum sind dir Murmeltier Gangs wie Hooligans und starten ein Pfeifkonzert nach dem nächsten. Mal schauen wie das mit meinem Schlaf interferiert.

PS: Unterwegs habe ich noch Frosty gebaut,  saucooler Typ

Mittwoch, 24. Juni 2015

Ein letztes Wort zum Essen - oder - Es ist noch Thunfisch da!

Jedes Jahr sterben mehr als 300 Menschen am verschluckten Kugelschreiberteilen [Zeit]. Was liegt da näher um seine Lebenszeit zu verlängern, als alternative Nahrungsquellen zu Kugelschreibern zu erschließen?
Insbesondere wenn man den ganzen Tag draußen in der Gegend herum turnt und sein Essen wie ein Kamel auf dem Rücken mit sich herum tragen muss, steigt zwar das Bedürfnis nach einem allabendlichen Gute-Nacht-Spanferkel; dieses wird aber von der mangelnden Motivation konterkarriert, eine größere Anzahl dieser über längere Zeit zu transportieren.
Es gilt also, einen Zwischenweg zwischen Nahrhaftigkeit und Transportfähigkeit zu finden.
Die Haferflocke nimmt da eine zentrale Rolle ein. Sie teilt dabei eine zentrale Eigenschaft mit dem typischerweise um drei Uhr nachts ausgeschenktem, preisgünstitgen Fruchtlikör, der auf Festivitäten so gerne zum Einsatz kommt: Die Haferflocke ist Freund und Feind zugleich. Genau wie ein später Schnaps je nach Wahl der anderen Umgebungsvariablen entweder dazu beitragen kann, eine epische Karaoke Performance zu einem längt totgespielten Rockklassiker abzuliefern oder aber akute Todeswünsche am nächsten morgen auszulösen, so kennt auch die Haferflocke zwei Gesichter.
Mit Milch und Früchten zeigt sie ihre Qualitäten als Festmahl und ich würde sofort zustimmen, sie bei dem anstehenden Besuch der Queen in Frankfurt zu verfüttern. Aber wehe man gerät in die missliche Lage, sie nur mit Wasser zu sich nehmen zu können. Dann mutiert dieses Nahrungsmittel zum Rächer der Getreide und Süßgräser. Eine wirklich unschmackhafte Kost. Nichtsdestotrotz sind die Nährwerte unangefochtene Spitze, mit denen ein solches Märtyrium belohnt wird. Haferflocken trocken gehalten sind quasi mehrere Erdzeitalter haltbar und auch wenn es kein Genuss ist, es ist zumindest möglich sie ohne weitere Zubereitung zu essen. Was allerdings richtig belastend ist, ist dass diese Verpackungen für die trockene Küche gemacht sind und nicht für die kalte, nasse Welt da draußen. Der kleinste Wassertropfen lässt daher die Papierverpackung reißen und es gibt Haferflockensuppe im Rucksack. Der Erste, der Haferflocken in Tetra-Packs verkaufen will, wird in mir auf jeden Fall einen Investor finden.
Das zweite wichtige Grundnahrungsmittel ist Reis mit Thunfisch; im Idealfall mit einer Dose Mais oder Bohnen dabei. Auch hier wieder der zentrale Punkt die vorzügliche Haltbarkeit und das Leistungsgewicht. Aus diesem Grund gehen auch immer so viele Dosen Thunfisch mit, dass man zur Not ein lebendiges Exemplar wieder zusammen puzzlen könnte. Wichtig ist, stets auf die Variante zu wählen, bei der der Fisch im Öl und nich im eigenen Saft schwimmt. Kupplungen, Getriebe und frittiert Tintenfischringe schwimmen in Öl - und das sind allessamt gute Dinge! Es kann also nicht schlecht sein, sich mit Öl zu umgeben und das gilt genauso für den Thunnus alalunga. Zudem hat man dann einige wertvolle Kalorien mehr dabei und wenn die Kette mal quitscht, könnte das auch nützlich sein.
Jetzt gehts auch wieder aufs Motorrad. Nach einem kurzen Zwischenstop in Stuttgart hoffe ich heute bis in die Schweizer Alpen zu kommen. Das Wetter soll ganz anständig werden und ich werde mal ausprobieren, wie die Kurvenlage mit einem Motorrad ist, das nach indischen Maßstäben beladen ist - nur den Käfig mit den Hühnern habe ich zuhause gelassen.
Ab jetzt gehts raus aus der Zivilisation, sodass ich mal schauen muss, wie das in nächster Zeit mit dem Internet aussieht. Bis zum Nächsten Mal!

Freitag, 12. Juni 2015

Letzte Vorbereitungen - oder - pimp my ride

Jedes Jahr gibt es über 30.000 Unfälle mit Fußgängern, davon über 800 tödlich [ACE]. Was gäbe es also sinnvolleres, um das eigene Leben zu verlängern, als sein Motorrad in Schuss zu halten, um nicht in die stets vom plötzlichen Tod bedrohte Gruppe der Fußgänger abzudriften?
Genau dieser Maxime habe ich mich in den letzten Tagen auch hingegeben und mein Motorrad mental und physisch auf die bevorstehende Reise vorbereitet. Wer Motorradfahrer kennt, weiß dass die ihren fahrbaren Untersatz stets mit einem weiblichen Artikel versehen. Es heißt ja auch "die Transalp". Ich bin mir ziemlich sicher,  dass das seinen Ursprung darin hat, dass Motorräder in regelmäßigen Abständen eine neue Kette brauchen, sonst drehen Sie wortwörtlich am Rad. Auch mein Moped wurde daher kürzlich mit einem neuen Ritzel-Schmuck ausgestattet. Dieser hat allerdings recht wenig Ähnlichkeiten mit den feingliedrigen Exemplaren die man von ihren menschlichen Geschlechtsgenossen so kennt, sondern erinnert eher an das, was sich die peinlichen Ghetto Rapper um den Hals hängen.
Des Weiteren habe ich ihr auch mal einen neuen Satz Zündkerzen spendiert. Sollte ich es tatsächlich bis Marokko schaffen, gibt es da das Problem, das der Sprit dort mehr an Opas selbst gebrannten Zwetschgenschnaps erinnert, denn an das flüssige Feuer was man hierzulande ausgeschenkt bekommt. Und dann ist man definitiv dankbar über einen starken Zündfunken.
Für die Regionen in denen es etwas staubiger zugeht, sollte auch ein neuer Luftfilter spendiert werden. Andernfalls habe ich auf der Tour den gleichen Job den ich schon in der zweiten Klasse nicht so beliebt war und darf mich um einen asthmatisch röchelndes Haufen Elend kümmern, sobald es warm wird oder ab 2000m Höhe die Luft dünner wird. Und der Sandkasten, den ich beim wechseln aus meinem Motorrad gezogen habe,  gibt mir da recht.
Wer schon mal in Flip-Flops durch eine Kakteen-Plantage gewandert ist, weiß, wie unangenehm unpassenden Schuhwerk sein kann. Das gleiche gilt für Reifen bei Motorrädern und ich würde so weit gehen zu sagen dass die genauso wichtig wie vernünftige Bremsen sind und einen entscheidenden Teil dazu beitragen, dass der Fahrer dem Genpool erhalten bleibt. Aus diesem Grund bin ich grade dabei, meiner alten Dame zu neuem, orthopädisch wertvollem Schuhwerk zu verhelfen. Bis das allerdings da ist, erinnert sie ein wenig an einen ungeschickten Mitarbeiter eines Sägewerkes oder einem wirklich ambitionierten Organspender.
Mein Lieblings Upgrade ist mittlerweile aber fast schon meine kleine Steckdose am Lenker. Ich habe lange überlegt ob ich mein Motorrad wirklich mit so viel Elektronik überfrachten will. Ich musste dabei an die Kinder denken, die mit ihren Generatoren und den dadurch unweigerlich entstehenden Strom Festivals entweihen, um dann dort ihre Musikanlagen, Kühlschränke oder 9 Gigaelektronenvolt Teilchenbeschleuniger zu betreiben. Kurz darauf musste ich aber auch an die Buschvölker im Amazonas denken, die jedes Mal einen Mammutbaum verfeuern müssen wenn sie dann mal mittels Rauchzeichen Konversation mit ihren Nachbarn betreiben wollen. Da ich auch nicht ausschließen konnte, auch mal kommunizieren zu wollen und ein großer Freund vom Mammutbäumen bin, dachte ich mir, ist eine Steckdose fürs Handy vielleicht doch die umweltfreundlichere Alternative. Und tatsächlich weiß ich das Ding jetzt wirklich zu schätzen!
Mittlerweile habe ich auch schon mal eine Idee wohin die erste Etappe gehen soll. Die grobe Richtung ist mal Spanien und wenn jemand ein lohnendes Ziel auf dem Weg kennt, wäre ich dankbar für Tipps!